Lutz digitales Spiele-Café

Episode 2:

Schön sie wieder zu sehen, hat es ihnen in meinem kleinen Café gefallen. Milchkaffee und Kuchen wie beim letzten Mal? Prima!

Die zweite „SPIEL“ in Essen fand wie schon die erste Veranstaltung in der Volkshochschule Essen statt. Im Vorfeld der Messe konnte ich mich für verschiedene Spielrunden anmelden. Bei diesen Spielrunden lernte man neue Spiele kennen, unter Anleitung eines erfahrenen Spielers. Allerdings musste dafür etwas bezahlt werden, aber der Preis war nicht besonders hoch, eher eine Aufwandsentschädigung für die „Promoter“. Organisiert wurde diese bis dahin unbekannte Art, neue Spiele kennenzulernen von Claus Voigt von „Das Spiel“ in Hamburg. Das war die Geburtsstunde der später sogenannten „Erklärbären“ oder „Erklärbärinnen“.

Bereits damals importierte Claus Spiele aus England und den USA. „Titan, Wizards, Magic Realm, Wooden Ships, Mystic Wood, Talisman“ und natürlich von Hartland, „Civilization“ und „1829“. Später bei Avalon Hill „1830“. Das ist nur eine kleine Auswahl, aber für mich war es immer wie Weihnachten, wenn wir für unseren Laden, MERLINs in Wiesbaden, eine Lieferung von Claus bekamen mit all diesen fantastischen Spielen. Zu diesem Zeitpunkt war Deutschland weit entfernt von dem Qualitätsmerkmal „German-Style-Boardgames“. Noch wurde die deutsche Spiele-Szene von ausländischen Autoren bestimmt. Namen wie Alex Randolph, Sid Sackson, David Parlett, David Watts dominierten den Preis „Spiel-des-Jahres“. Aber dieser Preis war die Initialzündung für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte für das Brettspielen in Deutschland.

Ich komme ins Schwärmen, zurück nach Essen 1984. Leider kann ich mich nur noch an eine Spielrunde erinnern, die ich gebucht hatte, „Mah Jongg“. Die bleibende Erinnerung an diese Einführung liegt auch daran, dass es eines unserer Lieblingsspiele in der Familie wurde. Besonders beliebt an Weihnachten nach der Bescherung. Später erfuhr ich, dass das Spiel sehr populär in den 20er-Jahren in den USA war und eine Erwähnung in dem Roman „der große Gatsby“ fand, aber man höre und staune, auch Konfuzius soll das Spiel erwähnt haben, die Chinesen sollten lieber mehr arbeiten, statt ihre Zeit mit dem Spielen von „Mah Jongg“ zu vergeuden, soll er geschrieben haben. Na ja, sicherlich nur eine schöne Geschichte.

Im Foyer hatte Piatnik einen Bus als Wiener Café aufgebaut. Der obere Teil war offen und wie eine Terrasse gestaltet, auf der man gemütlich sitzen und alles von oben betrachten konnte. In der Mitte des Foyers war eine Bühne aufgebaut, dort präsentierte unter anderem Parker ein neues Wissensspiel. Nun, zu diesem Zeitpunkt kannte ich nur „Hätten Sie es gewusst“ ein Brettspiel nach der gleichnamigen Fernsehsendung. Das Spiel von Parker kam in einer quadratischen Box, einem Spielplan wie ein Rad, runden Spielsteinen und Wissenssteine in Form von Kuchenstückchen. Von der Bühne aus wurden Fragen aus dem Spiel den Besuchern zu gerufen, die bei der richtigen Antwort einen kleinen Preis gewinnen konnten.

Auf dieser Messe lernte ich auch Bernd Brunnhofer kennen, der mit seinem Verlag „Hans-im-Glück“ und den Spielen „Dodge City“ und „Wildwechsel“ vertreten war. Nicht alleine die Erfolgsgeschichte der Messe begann hier, sondern auch die Erfolgsgeschichte vom Verlag „Hans-im-Glück“ und Bernd, einem der einflussreichsten Spieleherausgeber und Spieleautoren in Deutschland, dem es nicht nur gelang, das Niveau seiner Spiele mit jedem Jahr kontinuierlich zu steigern, sondern auch den Maßstab setzte für nachfolgende Generationen von Verlegern, Autoren und Redakteuren. Vielleicht sollte die Jury neben Kinder-, Familien- und Kennerspiel noch einen Preis für das Lebenswerk vergeben. Da wäre Bernd sicher einer der ersten Anwärter.

Jetzt mache ich aber Schluss. Ich würde mich freuen, wenn sie mich nächste Woche wieder besuchen kommen. Bis dahin bleiben sie gesund.

Nice to see you again, you liked it in my little café. Coffee and cake like last time? Great!

The second „SPIEL“ in Essen took place like the first one in the Volkshochschule Essen. In the run-up to the fair, I was able to register for various rounds of games. During these game rounds you got to know new games under the guidance of an experienced player. You had to be paid for this however, but the price was not very high, rather an expense allowance for the „promoters“. This so far unknown way of getting to know new games was organized by Claus Voigt of „Das Spiel“ in Hamburg. This was the birth of the later so-called „Erklärbären“ or „Erklärbärinnen“ (explaining bears).

Already at that time Claus imported games from England and the USA. „Titan, Wizards, Magic Realm, Wooden Ships, Mystic Wood, Talisman“ and of course from Hartland,” Civilization“ and „1829“, which later on became Avalon Hill’s “1830″. This is only a small selection, but for me it was always like Christmas when we got a delivery from Claus for our store, MERLINs in Wiesbaden, with all these fantastic games. At that time Germany was far away from the quality feature “German-Style Boardgames”. The German game scene was still dominated by foreign authors. Names like Alex Randolph, Sid Sackson, David Parlett, David Watts dominated the Game of the Year award. Nevertheless, this prize was the initial spark for an incredible success story for board games in Germany.

Going back to Essen in 1984, unfortunately I can only remember one game round that I had signed up for, Mah Jongg. The lasting memory of this introduction is also due to the fact that it became one of our favorite games in the family. It is especially popular at Christmas after the unpacking of presents. Later I learned that the game was very popular in the USA in the 1920s and that it was mentioned in the novel The Great Gatsby. believe it or not, even Confucius is said to have mentioned the game. The Chinese should work more instead of wasting their time playing Mah Jongg, he is said to have written. Well, surely just a nice story.

In the foyer, Piatnik had set up a bus like a Viennese café. The upper part was like a terrace where you could sit comfortably and watch everything from above. In the middle of the foyer was a stage, where Parker, among others, presented a new knowledge game. Well, at that time I only knew „Hätten Sie es gewusst? (Twenty One)“ a board game after the German TV show of the same name. Parker’s game came in a square box, a game board like a wheel, round game pieces and knowledge stones in the form of pieces of cake. From the stage, questions from the game were called out to visitors, who could win a small prize if they answered correctly.
At this fair I also met Bernd Brunnhofer, who was represented with his company „Hans-im-Glück“ and the games „Dodge City“ and „Wildwechsel“. Not only the success story of the fair began here, but also the success story of the game publisher Hans-im-Glück and Bernd, one of the most influential game publishers and game designers in Germany, who not only managed to continuously increase the level of his games with every year, but who also set the standard for future generations of publishers, authors and editors. Perhaps the jury should also award a lifetime achievement prize in addition to children’s, family and expert games. Bernd would certainly be one of the first candidates.

But now I’m going to call it a day. I would be happy if you would come and visit me again next week. Until then, you stay healthy.