Lutz digitales Spiele-Café

Episode 1:

Herzlich Willkommen in meinem neueröffneten digitalen Spiele-Café. Bei mir gibt es nur Filtercafé, kein Cappuccino, kein Latte, allerdings ist mein Filterkaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, 1/3 Espresso Bohnen und 2/3 normale Bohnen, dazu aufgeschäumte Milch. Natürlich gibt es auch Tee in den unterschiedlichsten Varianten und Kuchen, Kuchen gehört ja unbedingt dazu. Während sie den Kaffee und den Kuchen genießen können wir uns ein wenig über Spiele unterhalten.

Ein großes Thema ist im Moment die ebenfalls digitale SPIEL in Essen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich im vergangenen Jahr noch überlegt hatte, ob ich wieder hinfahre, weil es viel zu laut war, man bekam kaum einen Platz an den Spieletischen und wenn doch, dann waren die Erklärbären nicht immer Regelfest oder es war kein Erklärbär anwesend. Mit Ausnahme der sogenannten „Hinteren Hallen“, dort herrschte noch ein wenig die Stimmung der ersten Spieletage. Einen Platz an einem Spieltisch zu finden war nicht so schwer und die Menschen, die die Spiele erklärten, steckten mich oftmals mit ihrer Begeisterung für ihr Spiel so an, dass ein Probespiel zu einem echten Erlebnis werden konnte.

So ähnlich war es auch in den Anfangstagen der SPIEL in Essen. 1984 war ich zum ersten Mal auf der SPIEL. Sie fand damals zum zweiten Mal in der Volkshochschule in Essen statt. Friedhelm Merz, damals Herausgeber des Vorwärts und Reiner Müller, Chefredakteur des Vorwärts, hatten bereits zwei Jahre zuvor die Spielezeitung Spielbox ins Leben gerufen und Reiner war davon überzeugt, dass auch eine überregionale Spieleveranstaltung erfolgreich sein könnte. Heute kann man sich das gar nicht mehr vorstellen, wie schwierig die Umsetzung eines solchen Projekts zu dieser Zeit war. Reiner hatte bereits Mitte der 70er Jahre Erfahrung in der Spielebranche gesammelt, als er für den Parker Verlag arbeitete und gegen große Widerstände innerhalb des Verlags die deutschen Versionen von Risiko und Diplomacy veröffentlichte. Schon nach dem ersten Jahr war klar, dass Risiko zu einem enormen Verkaufserfolg für den Verlag werden würde, bis heute. Später gründete er den TM Verlag zusammen mit Klaus Teuber und als Redakteur veröffentlichte er, auch wieder gegen Widerstände im Verlag das Spiel „die Siedler von Catan“.

Herrjeh, ich bin ins Reden gekommen und sie haben schon ihren Kaffee ausgetrunken und er Kuchen ist auch schon verputzt. Da will ich sie nicht länger aufhalten, sie müssen sicher weiter und wichtige Dinge erledigen. Wenn sie wieder mal Zeit haben schauen sie doch vorbei, dann kann ich ihnen von meinen Erlebnissen auf meiner ersten SPIEL in Essen 1984 erzählen.

Welcome to my newly opened digital games café. Unfortunately I only have filter café, but it is made of freshly ground beans, 1/3 espresso beans and 2/3 normal beans, plus frothed milk. Of course there is also tea in different variations and cakes, cake is a must. While you enjoy your coffee and cake we can talk a little bit about games.

A big topic at the moment is also digital GAME in Essen. I can still remember when last year I was still thinking about going there again because it was much too loud, you could hardly get a seat at the game tables and if you did, then the rules gurus were not always all that rules proficient or there was no rules guru around. With the exception of the so-called „back halls“, there the atmosphere still had a bit of the feel of the first days of the SPIEL. Finding a place at a game table was not all that difficult and the people who explained the games often did infect me with their enthusiasm so that a tryout game could become a real experience.

It was similar in the early days of SPIEL in Essen. In 1984 I was at the SPIEL for the first time. At that time it took place for the second time at the Volkshochschule in Essen. Friedhelm Merz, then publisher of Vorwärts and Reiner Müller, editor-in-chief of Vorwärts, had already launched the game magazine Spielbox two years earlier and Reiner was convinced that a supra-regional game event could also be successful. Today one can no longer imagine how difficult it was to implement such a project at that time. Reiner had already gained experience in the games industry in the mid-1970s when he worked for Parker and published the German versions of Risk and Diplomacy against great resistance within the publishing house. After the first year it was already clear that Risiko would become a huge sales success for the publishing house, until today. Later, he founded TM Verlag together with Klaus Teuber, and as an editor, he published the game „The Settlers of Catan“, again against great resistance within the publishing house.

Gosh, I’ve started talking and they have already finished their coffee and he has already finished his cake. I don’t want to hold you up any longer, you must surely leave and do important things. If you have some time again, please stop by, so I can tell you about my experiences at my first SPIEL in Essen 1984.