Lutz digitales Spiele-Café

Episode 3:

Der Vorteil meines digitalen Cafés ist, dass ich während der Pandemie nicht schließen muss und weiterhin den Kontakt zu meinen Gästen halten kann. Zu diesem Schluss kam auch der Merz Verlag, als man sich entschloss, wenn schon keine Präsenzveranstaltung, dann wenigstens eine digitale Messe. Blogger dazu zu gewinnen, an diesem Format teilzunehmen, war sicherlich nicht schwer, da diese sich mit der Art und Weise der Kommunikation hervorragend auskennen und die Chance, auf einer so großen Plattform zu agieren, gerne genutzt haben. Von Zeit zu Zeit hatte ich mich dazu gesellt und eine Weile zu gehört. Die Auswahl der Protagonisten war fast gut getroffen, immerhin war 1 Frau dabei.

Sehr viel komplexer dürfte die technische Umsetzung gewesen sein, um die Voraussetzungen für die vielen Plattformen zu bieten, was zu Beginn zu einigen Störungen geführt hatte, aber gefühlt insgesamt sehr gut funktionierte.

Über Tabletopia (vielen Dank für den Premium Zugang) hatte ich zwei Spiele ausprobiert und tatsächlich dann auch gekauft. Paleo und Switch & Signal. Das Handling auf Tabletopia war schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, bis ein reibungsloser Ablauf möglich war. Mein besonderer Dank an die vielen freundlichen Helfer (Erklärbären) bei den Testspielen, die mir geduldig alles erklärten.

Paleo hatte ich bereits auf Tabletopia häufiger (4x) gespielt und danach auch analog. Mir gefällt an Paleo, dass nicht nur jede Partie bisher einen unterschiedlichen Verlauf nahm, sondern dass der Hintergrund, die Geschichte sehr präzise ausgearbeitet sind und trotz notwendiger Vereinfachung am Ende ein gutes Gefühl bleibt, historisch nah dran gewesen zu sein. „So könnte es gewesen sein“, war das Zitat einer Spielerin. Ich bin gespannt, über wie viele Partien das Gefühl anhält.

Switch & Signal sieht langweilig aus. Ein Eisenbahnspiel halt und da die meisten Männer, die noch eine Modelleisenbahn haben, über 80 sind, muss das Cover dieser Zielgruppe angepasst werden. Ein wenig übertrieben, aber nur ein wenig. Schon während der ersten Partie auf Tabletopia hatte ich das Gefühl, ich sitze vor einer fiktiven Eisenbahnanlage. Weichen umstellen, Strecken grün schalten, Züge fahren lassen, Züge beladen, das war alles andere als langweilig, sondern richtig aufregend. Das Spiel ist regeltechnisch sehr einfach, aber schlug mich sofort in seinen Bann, weil viel gemeinsames Überlegen und Vorausplanen notwendig sind. Ein großartiges Familienspiel für Menschen die kooperative Spiele mögen.

Der Einstieg in diese digitale Art zu spielen, hat dazu geführt, dass ich mich auch auf weiteren Plattformen angemeldet habe. Yucata, Board Game Arena, Brettspielwelt. Diese drei Plattformen haben gegenüber Tabletopia den Vorteil, dass keine unerlaubten Züge möglich sind und mir als Spieler nur regeltechnisch mögliche Züge erlaubt werden. Das hat mir gut gefallen, so werden auch bei Spielen, bei denen ich noch nicht so regelfest bin, nur mögliche Züge gestattet. So angenehm diese Spielart in dieser Krise ist, kann es das analoge Spielen für mich nicht ersetzen. Es ist eine sehr nützliche Ergänzung, aber kein Ersatz.

Ich verabschiede mich jetzt, weil gleich eine analoge Partie Paleo ansteht. Ich höre schon die Wölfe heulen. Beim nächsten Mal schreibe ich über die Ära der Postspiele, an die mich das digitale Spielen erinnert hat.

Tschüss, bis zum nächsten Besuch.

The advantage of my digital café is that I don’t have to close during the pandemic and can still keep in touch with my guests. Merz Verlag came to the same conclusion when they decided to at least have a digital SPIEL, if not a face-to-face event. Getting bloggers to participate in this format was certainly not difficult, as they are very familiar with the way communication works and were happy to take advantage of the opportunity to operate on such a large platform. From time to time I had joined and listened for a while. The selection of the protagonists was almost well done, after all there was 1 woman among them.

The technical implementation must have been much more complex in order to provide the conditions for the many platforms, which led to some problems in the beginning, but the overall feeling was that it worked very well.

Via Tabletopia (thanks for the premium access) I had tried two games and actually bought them. Paleo and Switch & Signal. The handling on Tabletopia took some getting used to until smooth game play was possible. My special thanks to the many friendly helpers (explanatory bears) during the test games, who patiently explained everything to me.

I had already played Paleo frequently (4x) on Tabletopia and afterwards also analog. What I like about Paleo is that every game has taken a different course so far, but also that the background, the story is very precisely worked out and despite the necessary simplification at the end a good feeling remains to have been close to history. „It could have been like this,“ was one player’s quote. I am looking forward to seeing for how many games the feeling lasts.

Switch & Signal looks boring. A railroad game after all and since most men who still have a model railroad are over 80, the cover has to be adapted to this target group. A little exaggerated, but only a little. Already during the first game on Tabletopia I had the feeling that I was sitting in front of a fictitious railroad layout. Switching points, switching routes to green, letting trains run, loading trains, that was anything but boring, in fact it was really exciting. The game is very simple in terms of rules, but immediately captivated me, because a lot of common thinking and forward planning is necessary. A great family game for people who like cooperative games.

Getting into this digital way of playing has led me to registering on other platforms as well. Yucata, Board Game Arena, Brettspielwelt. These three platforms have the advantage over to Tabletopia in that no unauthorized moves are possible and I as a player am only allowed to make moves that are according to the rules are possible. I really liked that, so even in games where I am not yet so rules-proof, only possible moves are allowed. As enjoyable as this way of gaming is during this crisis, it cannot replace analog gaming for me. It is a very useful addition, but not a substitute.

I’m going to say goodbye now, because an analog game of Paleo is about to be played. I can already hear the wolves howling. Next time I will write about the era of postal games, which digital gaming reminded me of.

Bye, until the next visit.